"Als der Zug endlich hielt, waren wir an einem sehr kalten Ort, und wir mussten alle hierher marschieren." "Wir hatten ein Auto"
Aus dem englischen von John Boyne, 2006 und in 48 Sprachen erhältlich
Bruno und seine Familie müssen ihr schönes Haus und alle Freunde in Berlin verlassen und ziehen in ein Gebäude irgendwo auf dem Land neben einem Zaun. Der naive und weltfremde kleine Bruno erkennt nicht, um was es sich handelt: sein Vater ist Kommandant des KZ Auschwitz. Über diesen Zaun freundet er sich mit einem gleichaltrigen Häftling, Schlomo, an. Bruno ist neun, als die Familie umzieht.
Der Autor erzählt aus der Sicht des Jungen, der aus einer wohlhabenden Familie stammt. Dem Leser wird schnell klar, dass in der Familie zwar gewählt gesprochen wird, vieles aber kein Thema der Unterhaltung ist. Genauso wie Bruno das Büro des Vaters nicht betreten darf, wird ihm auf bestimmte Fragen nicht geantwortet. Seine drei Jahre ältere Schwester bezeichnet er als “hoffnungslosen Fall”, weil er mit ihr nicht spielen kann. Verständnislos schauen die Geschwister aus dem Fenster in ihrem neuen Haus auf die Insassen des KZ Auschwitz und begreifen nichts, außer dass sie nur schmutzige junge und alte Männer, in “Pyjamas” sehen und Soldaten, die ihnen irgendetwas beibringen wollen. Diese kindlich-naive Sicht behält Bruno und seine ältere Schwester die ganze Geschichte konsequent bei.
Wieso Schreibt John Boyne überhaupt eine Geschichte über Auschwitz? Er war kein Zeitzeuge. Und was ist die Rolle seines kleinen Protagonisten? Nebst all den Preisen, die er für das Buch gewann, bekam er ordentlich Kritik wie es wäre eine Profanisierung oder das Buch zeige Die nichtexistierende «Harmlose Seite» von Auschwitz. Dass ein Neunjähriger der von allem fern gehalten wird, nicht besonders schnell mitbekäme, in welcher Situation er sich hier befindet, ist schon richtig. Aber der Autor lässt viel geschehen, bei dem auch ein Sechsjähriger mehr gemerkt hätte, so dass Bruno nicht ganz glaubhaft wirkt. Das Gleiche gilt auch für sein Gegenüber Schmuel. So naiv waren weder innerhalb noch die außerhalb lebende Kinder. Die Verniedlichung durch die Hörfehler des Jungen (Furor/ Führer, Aus-Wisch/ Auschwitz), die man zum teil aus seiner Kindheit kennt, zieht die Geschichte geradezu ins lächerliche.
Ein Kinderbuch über «Aus-Wisch» (Verballhornung von Auschwitz) aus einer sehr naiven Sicht eines neun jährigen Buben. John Boyne hat sich dazu geäussert: «Wenn man das Buch zu lesen beginnt, wird man früher oder später an einen Zaun ankommen. Solche Zäune existieren überall. Doch jeder hofft, dass er niemals einem solchen begegnet.» Aber ist der Zaun zum KZ Auschwitz nicht eine zu extreme Ausgangslage um diese Botschaft zu vermitteln. Somit bleibt die Frage nach de Motivation von Boyne und allgemein warum ein Autor, der kein Zeitzeuge war über Auschwitz schreiben sollte. Im Gegensatz zu Boyne können Zeitzeugen wie Jurek Becker oder Primo Levi zwei Hauptgründe für ihr schreiben nennen. Erstens Zeugniss ablegen, zweitens die Psychologische Verarbeitung des Eigenschicksals durch Schreiben.
Bruno und seine Familie müssen ihr schönes Haus und alle Freunde in Berlin verlassen und ziehen in ein Gebäude irgendwo auf dem Land neben einem Zaun. Der naive und weltfremde kleine Bruno erkennt nicht, um was es sich handelt: sein Vater ist Kommandant des KZ Auschwitz. Über diesen Zaun freundet er sich mit einem gleichaltrigen Häftling, Schlomo, an. Bruno ist neun, als die Familie umzieht.
Der Autor erzählt aus der Sicht des Jungen, der aus einer wohlhabenden Familie stammt. Dem Leser wird schnell klar, dass in der Familie zwar gewählt gesprochen wird, vieles aber kein Thema der Unterhaltung ist. Genauso wie Bruno das Büro des Vaters nicht betreten darf, wird ihm auf bestimmte Fragen nicht geantwortet. Seine drei Jahre ältere Schwester bezeichnet er als “hoffnungslosen Fall”, weil er mit ihr nicht spielen kann. Verständnislos schauen die Geschwister aus dem Fenster in ihrem neuen Haus auf die Insassen des KZ Auschwitz und begreifen nichts, außer dass sie nur schmutzige junge und alte Männer, in “Pyjamas” sehen und Soldaten, die ihnen irgendetwas beibringen wollen. Diese kindlich-naive Sicht behält Bruno und seine ältere Schwester die ganze Geschichte konsequent bei.
Wieso Schreibt John Boyne überhaupt eine Geschichte über Auschwitz? Er war kein Zeitzeuge. Und was ist die Rolle seines kleinen Protagonisten? Nebst all den Preisen, die er für das Buch gewann, bekam er ordentlich Kritik wie es wäre eine Profanisierung oder das Buch zeige Die nichtexistierende «Harmlose Seite» von Auschwitz. Dass ein Neunjähriger der von allem fern gehalten wird, nicht besonders schnell mitbekäme, in welcher Situation er sich hier befindet, ist schon richtig. Aber der Autor lässt viel geschehen, bei dem auch ein Sechsjähriger mehr gemerkt hätte, so dass Bruno nicht ganz glaubhaft wirkt. Das Gleiche gilt auch für sein Gegenüber Schmuel. So naiv waren weder innerhalb noch die außerhalb lebende Kinder. Die Verniedlichung durch die Hörfehler des Jungen (Furor/ Führer, Aus-Wisch/ Auschwitz), die man zum teil aus seiner Kindheit kennt, zieht die Geschichte geradezu ins lächerliche.
Ein Kinderbuch über «Aus-Wisch» (Verballhornung von Auschwitz) aus einer sehr naiven Sicht eines neun jährigen Buben. John Boyne hat sich dazu geäussert: «Wenn man das Buch zu lesen beginnt, wird man früher oder später an einen Zaun ankommen. Solche Zäune existieren überall. Doch jeder hofft, dass er niemals einem solchen begegnet.» Aber ist der Zaun zum KZ Auschwitz nicht eine zu extreme Ausgangslage um diese Botschaft zu vermitteln. Somit bleibt die Frage nach de Motivation von Boyne und allgemein warum ein Autor, der kein Zeitzeuge war über Auschwitz schreiben sollte. Im Gegensatz zu Boyne können Zeitzeugen wie Jurek Becker oder Primo Levi zwei Hauptgründe für ihr schreiben nennen. Erstens Zeugniss ablegen, zweitens die Psychologische Verarbeitung des Eigenschicksals durch Schreiben.
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